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"Auferstehung"

Posted: Saturday 10 April 2010 | Posted by k | Labels:

Die Statue mit dem Namen Auferstehung (1933/34) von Georg Kolbe, sie, die Frau, zieht die Schultern merklich hoch. Ihr nach oben gerichteter Blick aus den weiten Augen fragt und hat er etwa Angst? Ganz leicht zieht sie auch das eine Bein an das andere Bein. Die Finger sind aneinandergelegt, die Hände leicht gekrümmt, zum Körper, dem nackten, geöffnet. Alles mutet geradeaus und gespannt. Sie weiß nicht, was kommt. Auch sowas wie Schulterzucken - "Was habe ich denn getan, dass ich hier entblößt vor dir stehe?" Vielleicht auch ein Frieren. Ein nicht wissen, was kommt. Auch eine Gelassenheit - "Ich nehme an, was kommen mag, auch wenn es mich in der Erstarrung trifft." Vielleicht sieht sie gar nicht nach oben, sondern nur der Kopf, seine Haltung, deutet diese Blickrichtung an. Eher vielleicht ist der starrende Blick auf etwas weit entfernt Stehendes, sich Befindliches, gerichtet. Ihren Blick und sich und ihre Erwartung kann sie nicht davon lösen, sie ist eine Statue. Zustand der Spannung und Kompliziertheit, in dem sie gefangen ist. Alles könnte kommen, und sie kann doch nicht reagieren, sie ist eine Statue. Selbst der ambivalent anmutende Mund könnte sich womöglich nicht zum Lächeln finden, auch wenn dies vor der Erstarrung eine Richtung schien. Vielleicht soll genau dieser Moment des "Gleich lächle ich, weil ich weiß, was kommt, und es ist gut" gehalten werden, diese Versprechung von Bewegung und Leben. Das, was auch Lächeln machen wollte.

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