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Da

Posted: Wednesday 6 October 2010 | Posted by k | Labels:

Wenn ich mich recht entsinne, war das letzte musikalische Highlight auf Dizengoff der Mann, der da sang "Chai Chai Chai, gam ani od chai". Heute nun, ein Saftstand, es spielt sich in den warmen winterzeitlichen Dunst Glenn Gould und seine Interpretation der Goldbergvariationen von Bach.

Aus den Fugen könnte also nicht nur ich sein, sondern auch die Zeit selbst. Der Herbst, den ich versäume, ich verbringe ihn am Strand spazierend, warmen Sand zwischen meinen Zehen, liege lesend und in den Himmel sehend auf meiner Terrasse, jedenfalls doch der, die mir temporär gehört. Sie scheint mir die einzige zu sein, die "natürlich" Wind hat. Verlängerte man Yishkon, das kleine Gässchen, auf dem ich wohne, hin zum Meer, ist der Wind jedoch auch noch nicht von großen Hotelbauten gebremst, die das weiter nördlich gelegene Stadtgebiet weitestgehend windstill machen. Städtebaulich lebe ich also nicht nur auf dem jemenitischen Weinberg, sondern auch in einem der wenigen nicht als Bauhaus erkenntlichen windigen Ecken des Frühlingshügels.

Zudem lohnt sich anzumerken, dass dieses Foto tatsächlich in meiner Wohnung aufgenommen wurde, und schlagender Beweis für die Existenz erfolgreich globalisierter Chamäleons scheint.



Wenn sich jemand, ein netter Juwelier, ob seiner mir gegenüber getätigten "lashon hara" entschuldigt, muss auch ich mich sehr deutlich fragen - wenn meine Zunge, meine (zumindest doch hebräische) Sprache nur als "ra meod" (sehr schlecht) zu qualifizieren ist, wie viel Leben und Tod in meinen Händen liegt. Die Sprache wird mehr, und ich bin doch auch erst ein paar Tage hier. Nicht mal ein paar. Wenige. Aufpassen. Zügeln. Zunge und Taten.

Hinsehen und laufen.
Durch den Sand.
Der Straßen.

Morgen in die Wüste.
Sterne sehen.
Durch den Sand.

Den Wind in den Augen.

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